Brandeckgipfel um 1882

Als der Stahlstich 1840 entstand, gab es noch einen Turm. Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Ansicht_Offenburg.jpg

Aus historischer Perspektive

“Nach den Angaben fast aller uns vorliegenden Reisehandbücher über den Schwarzwald finden wir bezüglich des Brandecks Bemerkungen über umfassende Aus- und Rundsicht auf dessen Höhe, so dass man verleitet wird sich den Gipfel zugänglich und so vorzustellen, als ob auf demselben sich ein einziges grosses und zusammenhängendes Panorama eröffnet. Dies ist nicht der Fall, wenigstens bis jetzt nicht. Die Brandeckspitze, oder vielmehr die beiden höchsten Spitzen (nördliche 691,8 m und südliche 669,6 m) sind baumbewachsen; zu ihnen führen wohl schwache Pfadspuren, allein das Beschreiten derselben wird oben nicht durch Aussicht belohnt, weil eben der Baumwuchs die Umschau hindert. Prachtvoll müsste eine solche sein und von überaus grossartiger Wirkung; der Schwarzwaldverein könnte durch Zugängigmachen der Brandeckhöhe sich ein Verdienst erwerben.” – “…wir finden alsbald eine grosse Holztafel an einem Baume mit der Inschrift: Brandeckkopf 2306′ über dem Meer, 691,8 m, Schw. Ver., ringsum stehen hohe Bäume, von Aussicht keine Spur. …(wir geniessen) vereinzelt an mehreren Stellen des Brandeckes sehr schöne Aussichten; unübertroffen wäre eine solche aber auf der höchsten Spitze, wenn diese gelichtet oder auch nur mit einfachem Gerüste von entsprechender Höhe versehen wäre.”

So beschrieb Alfred Wichard-Fürsteneck die Situation auf dem Brandeckkopf in seinem im Verlag von Karl J. Trübner, Strassburg, erschienenen Wanderführer von 1882. Sein Wunsch nach einem “Gerüste” sollte schon bald erfüllt werden. “Einfach” war es aber nicht: Der Schwarzwaldverein Offenburg baute einen ordentlichen Turm aus Stampfbeton.